Die therapeutische Gruppe für Kinder von Tumorpatienten ist wieder gestartet.
“Ich wusste, dass da etwas nicht stimmt!”, viele Kinder -auch schon im Kindergarten- oder Grundschulalter- spüren, wenn die Eltern unter einer besonderen Spannung stehen, selbst wenn die Diagnose einer Tumorerkrankung noch nicht feststeht.
Über 70.000 Frauen erhielten im Jahr 2023 in Deutschland die Diagnose Brustkrebs. Bei etwas mehr als jeder 4. Brustkrebspatientin leben Kinder unter 18 Jahren mit im Haushalt. Dann werden die Tumorerkrankung und die einzelnen Etappen der Therapie zur Herausforderung für die ganze Familie, so Dr. Tonja Deister, Psychoonkologin am Brustzentrum Bergstraße des Kreiskrankenhauses in Heppenheim.
Schon seit 2016 bietet das Brustzentrum Bergstraße in Zusammenarbeit mit der VITOS Kinder- und Jugendpsychiatrischen Ambulanz in Heppenheim eine therapeutische Gruppe für Kinder und Jugendliche an, deren Mütter, Großmütter oder andere Familienmitglieder an einer Tumorerkrankung leiden. Einmal im Monat lädt Psychotherapeutin Karolina Stolecka-Meinert für 1,5 Stunden zu einem Treffen ein, in dem sich die Kinder untereinander austauschen können, wie es Ihnen geht. Dabei steht die Aktivierung der eigenen Ressourcen im Vordergrund: Was kannst Du tun, damit es Dir besser geht? Wie lange die Kinder und Jugendlichen (meist zwischen 7 und 12 Jahren) an der fortlaufenden Gruppe teilnehmen, entscheiden sie selbst. Manche sind ein halbes Jahr dabei, andere deutlich länger, je nach Bedürfnis und natürlich in Rücksprache mit den Eltern.
“In der Gruppe mit anderen Kindern, die auch eine kranke Mama haben, fühle ich mich gut verstanden.”, sagt eines der Kinder. “Und wir lernen voneinander, weil jede und jeder andere Erfahrungen macht und andere Etappen in der Behandlung”. Für die Mütter ist es eine Entlastung zu wissen, dass die Kinder hier eine Möglichkeit haben, sich im geschützten Rahmen mitzuteilen. Also: Nur Mut, reden tut gut!
Wer sich für die therapeutische Gruppe interessiert, kann sich bei Dr. Tonja Deister im Brustzentrum Bergstraße oder direkt bei Dipl.-Psych. Karolina Stolecka-Meinert in der VITOS Kinder- und Jungendpsychiatrischen Ambulanz melden. Dank der Finanzierung durch den Förderverein “Freunde des Kreiskrankenhauses Bergstraße e.V.” kann die Teilnahme kostenfrei angeboten werden. Spenden dafür sind sehr willkommen (DE37 5095 1469 0010 4285 55 / Stichwort therapeutische Kindergruppe).